Sepp Kerschbaumer wurde am 9. November 1913 in Frangart geboren. Hier hatten seine
Eltern − der Rittner Josef Kerschbaumer und die Aldeinerin Luise Zelger − ein
Gemischtwarengeschäft aufgebaut. Sepp wurde schon früh Waise: Sein Vater fiel als Soldat
im I. Weltkrieg, als er erst vier Jahre alt war, und seine Mutter starb nur fünf Jahre später. Für
ihn, seinen Bruder Franz und seine Schwester Marialuise übernahm Franz Oberrauch aus
Frangart die Vormundschaft. Eine Schwester war bereits als Kind gestorben.
So kam es, dass er die restlichen Jahre seiner Kindheit und Jugend zum Teil in Heimen verbrachte: zuerst im Rainerum in Bozen und anschließend im Kloster Neustift bei Brixen.
Kerschbaumer wohnte mit seiner Frau und den sechs Kindern bis zu seiner Verhaftung im Juli 1961 hier. Nachdem er am 7. Dezember 1964 mit nur 51 Jahren im Gefängnis von Verona − offiziell an Herzversagen − gestorben war, wurde seine sterbliche Hülle von Verona nach Frangart überführt und in seinem Heimathaus aufgebahrt.
Sepp Kerschbaumer wohnte eine Zeitlang im Rainerum in Bozen und anschließend im Kloster
Neustift, wo er die Kaufmännische Vorbereitungsschule absolvierte, um anschließend in
Brixen in einem Porzellangeschäft eine Kaufmannslehre zu beginnen.
Mit 19 Jahren wurde er zum Militärdienst eingezogen, der damals noch 1,5 Jahre lang dauerte.
Kerschbaumer scheint als junger Mann sehr unternehmenslustig gewesen zu sein. Gerne
unternahm er auch mit dem Fahrrad Ausflüge oder Reisen, etwa wie hier auf den Bildern zum
Tonalepass, ans Meer oder nach Rom.
Außerdem war er Musikant in der Frangarter Musikkappelle (auf dem Bild von 1934 in der 2.
Reihe von oben, 5. von links).