Diese Seite widmen wir unserem Partnerverein, dem Kriegerdenkmalkomitee St.Pauls – Missian und sprechen diesem ein großes Lob für ihren Einsatz zur Erhaltung der Kriegerdenkmäler in St.Pauls und Missian und ihren vielen ehrenamtlichen Diensten zur Erhaltung historisch wertvoller Güter aus.
Das Kriegerdenkmalkomitee St. Pauls-Missian wurde im Jahr 2011 als Nachfolgeverein des im Jahr 1959 gegründeten Kriegerdenkmalkomitees neugegründet. Ziel und Zweck des Vereins ist die Pflege und Erhaltung der Gefallenendenkmäler von St. Pauls und von Missian. Zudem trägt der Verein u.a. durch die Restaurierung von Bildstöckchen zum Erhalt historischer und kulturell wertvoller Güter bei.
Kontakt:
Obmann Alexander Zublasing
Nussbaumerweg 10 – 39057 St.Pauls/Eppan
338 179 6765
Das Kriegerdenkmalkomitee von 1959
Am 23. Juli 1959 versammelte sich die Bevölkerung von St. Pauls, Berg und Unterrain sehr zahlreich im Saal des Gasthauses „Zum Schwarzen Adler“. Ziel der Zusammenkunft war die Errichtung eines Kriegerdenkmals für die Gefallenen beider Weltkriege. Es wurde ein neunköpfiger Ausschuss gewählt, welchem Vertreter aller drei Fraktionen angehörten. Zusätzlich wurden als beratende Mitglieder der Herr Pfarrer Anton Radlherr und die Ortsvorsteher der drei Fraktionen ernannt.
Der Ausschuss kümmerte sich von nun an unter Obmann Walter Rautscher um die zahlreichen notwendigen Schritte zur Errichtung des Denkmals. Es wurde zunächst intensiv darüber beraten, welcher Platz im Friedhof am geeignetsten sei. Die Wahl fiel letztlich auf den Standort der damaligen Kapelle am Südende des Friedhofes. Es galt nun die Erlaubnis des Denkmalamtes und der Erzkurie Trient für den Abbruch der Kapelle einzuholen. Zudem musste das Grab der Familie Pleticha-Vonbun aus Gries verlegt werden und dafür die Zustimmung der betroffenen Familie eingeholt werden.
Als all diese Schritte erfolgt waren, wurden verschiedene vom Südtiroler Künstlerbund namhaft gemachte Bildhauer und Künstler angeschrieben und um Anfertigung von Vorentwürfen für das Denkmal gebeten. Aus den eingegangen Vorschlägen wählte der Ausschuss zwei Modelle aus, welche der Bevölkerung zur Abstimmung vorgelegt werden sollten.
Am 23. Mai 1961 wurde die Bevölkerung zu einer Versammlung eingeladen um zwischen zwei Modellen für das Kriegerdenkmal abzustimmen. Nach intensiven Diskussionen schritt man zu einer Abstimmung mit denkbar knappem Ergebnis: 27 Anwesende stimmten für das Modell „Tscharf“, 26 Anwesende für das Modell „Brunner“.
Das Ergebnis, so liest man im Protokoll der Versammlung, „ist für das Komitee vollkommen unbefriedigend. Es kann mit einer so kleinen Mehrheit nicht weiterarbeiten“. Nach teils hitziger Diskussion wurde entschieden, die Abstimmung in einer neuen Versammlung zu wiederholen, wobei versucht werden sollte, mehr Personen zur Teilnahme zu bewegen.
Am 29. Mai 1961 stimmten schließlich 78 Anwesende für das Projekt „Tscharf“ und 37 für das Projekt „Brunner“.
Am 31. Mai 1962 war es dann schließlich soweit. In einer eindrucksvollen Feier wurde im Beisein von Landeshauptmann Silvius Magnago das Kriegerdenkmal durch Pfarrer Radlherr geweiht.
In den darauffolgenden Jahren kümmerten sich die Mitglieder des Komitees um die Pflege und Instandhaltung des Denkmals.
Am 11.03.1999 verstarb der langjährige Obmann Walter Rautscher. Von da an war es Hans Flor, seit der Gründung Schriftführer des Komitees, der die Belange des Denkmals übernahm.
Übergabe der Kompetenzen und Neugründung des Vereins
Am 20.05.06 übergab Hans Flor, als damals einziges noch lebendes Mitglied des Komitees, die Aufgaben und Kompetenzen an drei junge Schützen aus St. Pauls: Alexander Zublasing, Andreas Stampfer und Andreas Wenter.
Dabei wurden folgende Aufgaben übergeben:
– Aufbewahrung des Protokollbuches und des Überbringerbuches lautend auf Kriegerdenkmal St. Pauls
– Pflege und Erhaltung des Kriegerdenkmals
– Mitorganisation, Beflaggung und Bereitstellung von Kerzen und Blumenschmuck zur Andreas Hofer Feier
– Bereitstellung von Kerzen und Blumenschmuck zu Ostern
– Bereitstellung von Kerzen und Grabgesteck zu Allerheiligen
– Beflaggung und Bereitstellung von Kerzen und Blumenschmuck zur Sepp Kerschbaumer Gedenkfeier
– Bereitstellung von Kerzen und Grabgesteck zu Weihnachten
– Entleerung der Helme und Überweisung der Spenden auf das Überbringerbuch
Im Juli 2007 verstarb mit Hans Flor das letzte Mitglied des Kriegerdenkmalkomitees.
Gründung des Kriegerdenkmalkomitee St. Pauls
Am 2. Februar 2011 wurde auf Bestreben von Alexander Zublasing, Andreas Wenter und Andreas Stampfer das Kriegerdenkmalkomitee St. Pauls wieder gegründet. In der Gründungsversammlung übergaben die drei genannten die von Hans Flor übernommenen Kompetenzen und Pflichten an den neuen Verein.
Gründungsmitglieder waren: Alexander Zublasing (Obmann), Andreas Stampfer (Vize-Obmann), Christoph Kager (Kassier), Markus Langes (Schriftführer), Andreas Wenter, Gerd Schweigkofler, Roland Faller, Michael Wenter, Martin Ebner, Kuno Ebner, Lorenz Ebner, Christian Kager und Dietmar Kager.
2013 verstarb leider allzu früh Kamerad und Schützenhauptmann Michael Wenter.
2014 wurden Franz Kofler und Peter Kofler, die sich seit vielen Jahren gemeinsam mit Hans Nocker um das Gefallenendenkmal in Missian kümmerten, in den Verein aufgenommen. Es wurde entschieden, sich von nun an gemeinsam um beide Denkmäler zu kümmern und der Verein wurde umbenannt in „Kriegerdenkmalkomitee St. Pauls-Missian“.
Neu in den Verein aufgenommen wurde auch Markus Plunger, während Martin Ebner und Lorenz Ebner den Verein bald verließen.
Seit der Neugründung stand neben der Pflege vor allem die Restaurierung der Denkmäler im Vordergrund der Tätigkeiten. Bäume verdeckten teilweise das Denkmal von St. Pauls und deren Wurzeln beschädigten die Stufen. In vielen Stunden haben die Vereinsmitglieder die Stufen repariert, das Denkmal neu gemalt, verblasste Inschriften erneuert, die Fahnenstangen fixiert und neue Laternen angebracht. Es wurden neue, hochstämmige Bäume gesetzt und die Spendenhelme sandgestrahlt und neu lackiert.
Ebenso wurde das Denkmal in Missian restauriert. Es wurde fachmännisch gereinigt, die mit der Zeit verschobenen Randsteine gerade eingesetzt und der Grünstreifen neu bepflanzt. Neue Laternen wurden angebracht, die Fahnenstangen lackiert und versetzt. Ein vom Denkmalamt anerkannter Restaurator hat Fugen und verwitterte Stellen ausgebessert und die verblassten Inschriften erneuert.
Darüber hinaus führt der Verein Aktivitäten wie die Restaurierung von Bildstöckchen oder die Erneuerung von Bänken durch.